Rund 130 Gäste waren der Einladung des AGAD gefolgt, um das 75-jährige Jubiläum des Verbands im Pumpenhaus der Jahrhunderthalle in Bochum zu feiern. In seiner Begrüßungsrede erinnerte René Dreske an die Gründung der beiden Verbände in Essen und Dortmund im Jahr 1947 sowie an die Herausforderungen, die in der 75-jährigen Geschichte bewältigt werden mussten und müssen: Mangelwirtschaft nach dem Krieg, Arbeitszeitverkürzungen, Arbeitskämpfe, Digitalisierung... Er erwähnte natürlich auch die Fusion der beiden Verbände im Jahr 2010 und die Gründung der Service GmbH.
Diese wichtigen Schritte, die für einen lebendigen und schlagkräftigen Verband von großer Bedeutung waren, haben er und sein Stellvertreter Gerhard Drauschke aktiv begleitet. Nun legen beide ihre Ämter als Erster und Zweiter Vorsitzender, die sie rund 15 Jahre inne gehabt haben, nieder. Etwas Wehmut war beiden anzumerken. Sie lobten vor allem die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Hauptgeschäftsführer Dr. Oliver Klug und dem gesamten Team in der Geschäftsstelle. Unter großem Applaus der Anwesenden wurden Dreske und Drauschke zu Ehrenvorsitzenden gewählt.
Die beiden übergeben nun einen gut aufgestellten und solide finanzierten AGAD an ihre Nachfolger. Das sind Frank Schneider, der ab sofort den Ersten Vorsitzenden stellt, und Edmund Skopyrla, der das Amt des Zweiten Vorsitzenden übernimmt. Beide arbeiten schon seit vielen Jahren aktiv im AGAD-Vorstand mit. Frank Schneider ist persönlich haftender Gesellschafter der Baustoff-Mann Schneider oHG in Oberhausen und Edmund Skopyrla Geschäftsführer der Hövelmann Getränke Vertrieb GmbH & Co. KG in Duisburg. Ebenfalls aus dem Vorstand ist das langjährige Mitglied Udo Dolezych ausgeschieden. Dafür wurde nun sein Sohn Tim Dolezych, geschäftsführender Gesellschafter der Dolezych GmbH & Co. KG in Dortmund, neu in den Vorstand aufgenommen. Wieder gewählt wurden die Mitglieder Jan Höttcke, Dirk Rutenhofer und Jochen Roeser.
Wie Hautgeschäftsführer Dr. Oliver Klug in seinem Rückblick berichtete, hat sich der Großhandel in Deutschland auch im zweiten Pandemie-Jahr 2021 als sehr stabil erwiesen. Die Branche sei gegenüber dem Vorjahr real um 2,1 Prozent gewachsen und liege damit sogar um vier Prozentüber dem „Vor-Corona-Jahr“ 2019. Für dieses Jahr werde ein Wachstum von drei Prozent prognostiziert. Inwieweit sich diese Einschätzung durch den Ukraine-Krieg und die damit verbundene Energiekrise halten wird, ist allerdings unsicher.
Auf jeden Fall war von der sonst so allgegenwärtigen Krisenstimmung im Pumpenhaus wenig zu spüren. Auch dem Festredner des Abends Jan Fleischhauer, bekannter Journalist und Autor, gelang es in seinem Vortrag zum Thema „Die Freiheit und ihre Feinde“, die aktuellen Krisen zu erwähnen, dabei jedoch keineswegs Untergangsstimmung zu verbreiten. Auch wenn derzeit viel von der Zeitenwende geredet würde, in der „alles neu gedacht“ werden müsse, bezweifelt er, ob das wirklich so sein wird. Vielmehr warnte er davor, dass diejenigen, die in den Krisen – sei es nun die Pandemie oder der Krieg – am eindringlichsten mahnten, diese Kritik als „Anti-Kapitalismus-Programm“ tarnten.
Bei guter Musik und köstlichen Speisen klang diese gelungene Jubiläumsfeier erst in den späteren Abendstunden aus. Alle Gäste hatten es genossen, sich endlich einmal wiederzusehen, sich auszutauschen und den Verband zu feiern.
Details gibt es in der nächsten Ausgabe unseres "ARBEITGEBER AUF DRAHT".